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Tauchen bis zum Grund

Würde gerne tauchen bis zum Grund.

Auf der Suche nach meinem Warum verlor ich mich selbst.

Ein Hoffnungsfunke scheint am Nachthimmel. Ziellos laufe ich durch die Straßen.

Die Gedanken so laut.

Ich ertrage es kaum.

Ist denn niemand da, der mein Herz versteht?

Selbst wenn ich es nicht zeig, zerreißt es mich. Es schmerzt in meiner Brust.

Es schleicht sich der Gedanke ein „Ich schaffe das nicht mehr“.

Ist da denn niemand, der mit mir den Weg gemeinsam bestreitet?

Der Speicher ist leer.

Auf dem Weg liegen immens große Steine.

Ist denn niemand da, der an mich glaubt und der mir die Düsternis aus meinem Herzen verbannt?

Die Welt ist laut und mein Herz ganz kalt. Liebend gern würde ich glauben, dass hinter jeder neuen Tür die Sonne wieder scheint.

Doch nicht für mich. Türen bleiben verschlossen und versperren den Weg nach draußen.

Im Kummer ertrunken frage ich mich: Ist denn niemand da, der mich sicher nach Hause bringt?

Der Sound in meinen Kopf

Musik beeinflusst meine Gefühlswelt. Von einer Minute zur anderen ist die Welt wieder im Lot.

Musik ist ein guter Freund, ein Seelentröster und Ratgeber.

Deutscher Pop, Hip Hop und Rock beflügeln meine Seele. In so manchen Downphasen waren sie der Rettungsring auf hoher See.

Niedergeschmettert, am Boden.
Eingesperrt wie in einem Hundezwinger.
Keine Chance auf ein erfülltes Leben.

SDP begleiteten mich mit ihrem Songtext „Kein Wort“. Er fing mich auf und spiegelte mein Seelenleben wider.

Höre hier den Song „Kein Wort“ bei Youtube an

Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich mich selbst bemitleidete, am Boden kauerte, Tränen liefen über meine Wange und es fühlte sich so an, als gäbe es keinen Ausweg aus dem Wohnheim hinaus.

Bei dem Song „Klopf, klopf‘‘ schlüpften Vincent und Dag in die Rolle der Superhelden. Er war wichtig für mich als ich mich in der Ausbildung von niemandem verstanden fühlte. Vincents und Dags Text sagt:

„Es macht klopf klopf an deiner Tür,
klopf klopf,
wir sind wieder hier,
besser du lässt uns rein
oder wir brechen ein.“

Das Raumschiff holt mich hier raus.
Ich machte mich aus dem Staub und schließ mein altes Leben hinter mir. Hauptsache weit, weit weg von hier.

Der Sound von „So schön kaputt“ und „Unikat“ dringt in mein Ohr. Erinneren mich zurück an die Zeit, als die Pfunde stetig abnahmen und ich immer dünner wurde. Als ich begann, mein Selbstwertgefühl von meiner Figur abhängig zu machen. Als die Stille ein Teil von mir wurde und mir das Messer lachend entgegen sprang.

Heute wird mir langsam bewusst das all der Schmerz, all die Widrigkeiten und all die Wut mir halfen, mich weiterzuentwickeln.

Mit Jennifer Rostock klettere ich den „Himalaya“  wieder rauf. Greife mir endlich „Mein Mikrofon“ und lernte, mich von meinen Lebensumständen nicht unterkriegen zu lassen. Ihre bunten, facettenreichen Texte berühren mich nach all den Jahren immer noch sehr und gehen mir unter die Haut.

Dieses Jahr ist das Jahr der Veränderung. Endlich will ich die Vergangenheit ruhen lassen.

Sonnenstrahlen zeigen mir den Weg.
Die Freiheit ruft, seit Langem wieder unbeschwert, und wenn nichts mehr geht, dreh ich die Musik ganz laut, damit meine Seele fliegt. Und für ein paar Minuten steht mein Leben auf Stand-by.